Mit Tränen der Freude gingen wir den weißen Pfad.
Voll Hoffnung auf das was kommen möge und jeder Schritt ließ in uns das Herz höher schlagen. Jeden Winter gingen wir Hand in Hand über weiße Flocken. Lachten, weinten und dachten an die Zeit, in der all dies endlich vorbei sein würde.
Der raue Wind schlägt uns ins Gesicht und trägt die Tränen von uns.
An die Zeit, in der der Schnee endlich schmilzt und weichen würde.
Um uns fiel der Schnee und mit jedem Stern, der am Himmel erschien, versprachen wir uns aufs neue diesen wunderbaren Moment für immer in unseren Herzen zu tragen.
Nicht zu vergessen, egal wie viele Jahre noch vergehen würden...
Die stille Zweisamkeit im Dunkeln der Nacht. Wenn um uns weiße Sterne die kalten Asphaltstraßen küssten, doch uns dieser zauberhafte Augenblick immer verwehrt wird.
Jedes Mal schwiegen wir, wenn wir mit verliebten Blicken den Schnee verfolgten und trotzdem nur damit zufrieden sein mussten, dass unsere innigste Umarmung das einzige ist, was wir haben...
Der Gedanke dich jetzt zu verlieren ist für mich kaum zu ertragen.
Ich seh dein Blut im weißen Schnee, der mir zu Füßen liegt, deine Fußspuren die sich in der Dunkelheit vor mir verlieren.
Deine Tränen in meinem Mantel, dein warmer Atem, den ich dicht an meinem Hals spüren konnte, als du sagtest, der Frühling kommt.
Jedes Wort von dir war erfüllt von deiner Liebt, deiner Kraft. Die Kraft in deinen Worten, die mir jedes Mal aufs Neue das Herz bricht, die Worte, die die Sonne wiederkehren lassen.
Es ist nicht nur dein Blut, dass vor mir auf dem Eis schimmert.
Und nun, da ich dich gehen seh, bleibt mir nur dein Blut, dass du zurück gelassen hast. Blut und Tränen. Ich sacke auf die Knie, will dir noch einen Kuss gewähren, ehe du wieder gehst. Doch mir bleibt nichts anderes als dein Blut im Schnee.
Dein Blut, gebetet in die schöne weiße Welt, die uns damals soviel Freude bereitet hat.
Wann seh ich dich wieder?
Nächsten Winter?
Oder ist es der rote Saft alles, was du hinterlassen wirst? Nein, meine Erinnerung an dich kannst du mir nicht nehmen. Ich will noch einmal deine Stimme hören, wie sie mir in Mondnächten sagt, dass man sich nichts schöneres wünschen darf, als diesen Augenblick der Zweisamkeit. Gefüllt von Liebe, die nie mehr sein wird, als ein inniger Wunsch meinerseits.
Liebst du mich?
Ich hab es in all der Zeit noch immer nicht erkannt.
Bitte komm zurück, um mir zusagen, dass du mich liebst.
... nächsten Winter ...
Ich warte auf dich, dass du mir wieder deine Freudentränen schenkst. Den Schmerz mit mir teilst, den ich nur wegen dir erleiden muss.
Komm zurück, um mir noch einmal den Anblick deines Blutes im Schnee zu gewähren.
Ich will dein Licht sehen, deine Wärme spüren, in deiner Liebe baden.
...Wenn die weißen Sterne fallen...
Ich halte meine Augen offen und schaue gen Himmel, mir fallen die letzten Kristalle in die Augen, und ich scheue nicht noch mehr Tränen zu vergießen.
Von nun an muss ich wieder warten, bis deine weichen Hände mich berühren, wenn ich hier auf der Bank wieder warte...
... bis es Winter wird ...
Gott, warum gewährst du mir dieses Glück nur einmal im Jahr? Wann schickst du deinen Engel wieder nieder um den Menschen Glückseeligkeit zu bringen?
...
Und ich werde warten, bis der Winter kommt, denn der Schnee ist geschmolzen...
... und du bist fort...
